Das Asus ROG Maximus VI Hero Motherboard

Ungefähr an Ostern sind meine CPU und mein bisheriges Motherboard ausgestiegen. Höchstwahrscheinlich ging ein Bauteil der Stromversorgung für die CPU kaputt. Ich wollte möglichst schnell Ersatzteile und hatte deshalb eine leicht beschränkte Auswahl. Ich habe mich dann für das Asus Republic of Gamers (ROG) Maximus VI Hero als Board entschieden, da es meinen Anforderungen am besten entsprach. Dazu einen Intel Core i7 4771. Natürlich kann ich diesen Prozessor nicht übertakten, das ist aber heute auch nicht mehr nötig. Ich brauche meinen Prozessor hauptsächlich zum kompilieren von Software, und dazu ist ein Quad-Core mit vier virtuellen Kernen perfekt.

Asus ROG ist eine Marke von Asus, welche “Premium” Hardware für Gamer herstellt. Ich habe mich aber nicht deshalb für das Maximus VI Hero entschieden. Verglichen mit anderen Boards hat es eine der praktischeren PCIe Konfigurationen für mein System. Es ist zudem extrem anpassbar und gut dokumentiert. Wobei nicht alles auf dem Board nur perfekt ist.

Die Hardware

Das Maximus VI Hero basiert auf dem Intel Z87 Express Chipsatz. Damit kann man den Prozessor auch als GPU benutzen. Zudem stellt es acht SATA 3 Anschlüsse zur Verfügung, davon 2 von einem AsRock Kontroller. Erweitert wird das Chipsatz von Asus Technologien wie DIGI+ oder EPU, welche erweitertes Energiemanagement erlauben.  Natürlich kann man bis zu vier RAM Riegel ins Board stecken. Dank Asus’s  MemOK! muss man sich auch nicht zu viele Gedanken über die RAM Taktrate machen, das Board findet automatisch die beste Frequenz für jeden Riegel, oder wenn möglich jedes Paar.Motherboard rechts oben Natürlich bringt das Board einen LAN Anschluss und jede Menge USB Anschlüsse mit: sechs USB 3.0 Anschlüsse, davon zwei intern und acht USB 2.0 Anschlüsse, davon vier intern und ein externer mit USB Charger+, damit das Smartphone schneller geladen wird. Das Board erlaubt bis zu tripple SLI oder Crossfire, falls man so viele Grafikkarten ins Gehäuse bringt, da der dritte PCIe x16 Slot zu unterst ist. Dazwischen sind drei PCIe x1 Slots verteilt.

Auf dem Maximus VI Hero ist auch ein Audiochip, fälschlicherweise SupremeFX genannt, ist aber ein ganz normaler Realtek Chip, der gerne mal knackt. Er ersetzt also eine dedizierte Soundkarte nicht wie angepriesen.

Auf dem Board sind mehrere Kontroll-LEDs und ein LCD sowie ein Power und Reset Knopf. Zudem hat das Board mehrere Rote beleuchtungs LEDs, die sich aber im BIOS deaktivieren lassen.

Lieferumfang

  • Asus ROG Maximus VI Hero
  • ROG SLI Bridge
  • ROG Decal Sticker
  • 6x STATA 3 Kabel, davon 3 mit 90° Stecker
  • Installationsanleitung und Handbuch
  • Windows Treiber und Software CD
  • PIN-Header Verlängerungen/Aufsätze für das Frontpanel und ein USB 2.0 Stecker
  • I/O Shield (aussen schwarz)
  • ROG Türhänger (Do not Disturb)
  • SATA Kabel Organisationskleber

Asus ROG MAximus VI Hero Zubehör

BIOS

Wie schon bei meinem vorherigen Asus Board ist das BIOS per Maus steuerbar und zeigt zuerst eine simple Übersicht in der sich zum Beispiel die Bootreihenfolge anpassen lässt.

Für die meisten Einstellungen muss man aber in den erweiterten Modus, welcher ein traditionelleres BIOS Interface bietet. Dort lassen sich jene Energieeinstellungen für die CPU anpassen, so viele, dass ich bei den meisten gar nicht weiss was sie bedeuten.

Das BIOS bietet zudem eine Hand voll Diagnose Werkzeuge, welche ich zum Glück noch nicht benutzen musste. In der BIOS Version, mit der das Board geliefert wurde, waren es noch weniger, aber dank dem USB basierten USB BIOS Update ohne System konnte ich die neuste Version ohne Probleme und vor allem ohne Windows einspielen.

Als Linux User mag ich UEFI eigentlich nicht so. Es macht alles so kompliziert. Der Bootvorgang des Maximus VI Hero ist extrem anpassbar, allerdings kann es leider, entgegen den Einstellungen, von SATA Geräten keine legacy OPROM, also traditionelle Bootvorgänge, booten sondern nur EFI Bootloader. Von USB Geräten funktioniert das allerdings ohne Probleme. Vor dem Wechseln des Boards also unbedingt auf EFI-Grub oder ähnlich wechseln. Im Notfall wirkt die Bootrepair Disk Wunder.

Das Board kann den Start beschleunigen, allerdings nur wenn zwischen den Systemstarts der Strom nicht unterbrochen wurde. Ansonsten benötigt das Board standardmässig 3 Versuche, bis es das System komplett starten kann, da es zuerst noch Taktraten ermittelt. Natürlich kann man diese auch fix angeben und somit diese Bootcycles umgehen.

Windows Software

Wie jedes ASUS Board wird das Maximus VI Hero mit der Asus AI Suite und weiteren Zubehörprogrammen z.B. für den Soundchip geliefert. Für die ROG Linie hat man ein zum Board und ROG passendes Branding auf alle Programme gezwungen.

Asus AI Suite 3 Funktionen
Die AI Suite ist das Herzstück der Kontrollsoftware unter Windows, wobei das meiste auch im BIOS angepasst werden könnte. Ich möchte nur (leider) Windows spezifische Funktionen behandeln, da diese gleichzeitig auch die interessantesten sind.

FAN Xpert 2

Das Hero verfügt über vier Gehäuaselüfteranschlüsse plus einen Anschluss für den CPU-Lüfter. Das Board kontrolliert diese Lüfter nach vordefinierten Kurven welche von der Board oder der CPU Temperatur abhängen.

Alle gängigen Lüfterpositionen sind verfügbar
Alle gängigen Lüfterpositionen sind verfügbar

Mit FAN Xpert 2 können diese Kurven jedoch exakt an die Position des Lüfters angepasst werden. Es werden dabei spezielle Kurven basiert auf der angegebenen Lüfterposition zur Verfügung gestellt, die aber leider nur unter Windows in Kraft treten, also Software seitig kontrolliert sind.

Die Kurven jedes Lüfters können zusammen in ein Profil gespeichert werden. Damit kann man schnell zwischen verschiedenen Lüfterszenarien umschalten.

Charger+

An einem speziellen USB Port können Handys und andere Geräte die mehr als ein Ampere benötigen schnell geladen werden. Das Board versucht dabei zu erkennen mit was für einem Gerät es zu tun hat. Dabei unterscheidet es zwischen Asus, Apple und Kindle Geräten. Für alle anderen stromhungrigen Geräte gibt es ein generelles Profil, welches wohl vorsichtiger ist mit der Strommenge als die anderen drei. Wenn man aus Versehen dem falschen Gerät zu viel Strom gibt, könnte es kaputt gehen, deshalb ist mit dieser Funktion Vorsicht geboten.

Ich als Asus Padfone Besitzer finde die Funktion allerdings extrem praktisch, vor allem weil man definieren kann, welcher Gerätetyp geladen werden soll, wenn der PC ausgeschaltet ist. Genau: man kann an diesem Port auch ein Gerät laden wenn der PC eigentlich komplett ausgeschaltet ist. Interessant ist, dass das Padfone nur ohne Station als Asus Gerät erkannt wird, aber das liegt höchstwahrscheinlich an der Ladeelektronik der Station.

Wem ein Anschluss zu wenig ist, kann sich die ROG Front Base kaufen und erhält dort einen zusätzlichen schnellade-USB-Anschluss der gleichwertig zu jenem an der Rückseite sein soll.

Fazit

Das Asus ROG Maximus VI Hero ist ein solides Board. Allerdings hat es seine Macken, allerdings nichts gravierendes. Die Grundfunktionen sind zuverlässig und die Spielereien optional. Als normales Board ist es allerdings eher teuer, die normale Asus Motherboards sind im Vergleich billiger und bieten Funktionen welche eher auf den Normalanwender ausgelegt sind wie W-LAN, verzichten dafür aber auf einen Teil der detaillierten Anpassbarkeit.Asus ROG Maximus VI Hero Southbridge im System

Vor kurzem hat Asus jedoch die siebte Generation Maximus Boards zum Verkauf freigegeben, womit der Preis des Maximus VI Hero sicher sinken wird.