Werbung um Inhalte zu finanzieren ist keine Langzeitlösung. Werbung nervt und ist irgendwann langweilig. Egal wie fest sich Anbieter anstrengen die Werbung auf den Konsumenten zu zuschneiden. Ich habe in meinem Beitrag zu Piraterie zur Suche nach neuen Lösungen aufgerufen. Die erste welche ich jetzt gefunden habe ist Subbable. Der dienst ist noch brandneu und in der Testphase.
Der Dienst ist für regelmässigen Content ausgelegt. Podcasts, Comics oder auch YouTube Serien. Im Gegensatz zu bestehenden Diensten, zwingt Subbable die Zuschauer nicht dazu zu zahlen, um den Inhalt zu erhalten. Wer kein Bezahlabo will, kann auch eine einmalige Zahlung tätigen.
Die beiden Erfinder des Dienstes, Hank und John Green haben Gratisabos absichtlich erlaubt. Sie sind sich bewusst, dass man als Jugendlicher nicht einfach so Geld zu Verfügung hat, oder dieses im Internet ausgeben kann. Sie verbindlichen dies mit einem Teenager, welcher dank dem Gratisabo Zugang zu einer Physiklernserie erhält. Später wird er dann – dank dem Wissen, das er sich mit der Serie angeeignet hat eine Entdeckung machen, welche allen weiterhelfen wird und so auch “bezahlen”.
Jede Show kann ein monatliches Ziel festlegen, wie viel Geld sie benötigt – ähnlich wie bei Kickstarter. Von diesem hat man auch das Belohnungssystem abgeschaut. Je nach Summe die man bezahlt, kann man etwas spezielles erhalten. Dabei kann man als monatlicher Abonnent sein Geld aufsparen und so nach einer gewissen Zeit für eine Belohnung einlösen.
Natürlich nimmt die Plattform einen Anteil der Bezahlungen für den Betrieb. Onlineshops und Appstores nehmen normalerweise 30% des Preises für sich. Subbable behält 5% für den Unterhalt der Webseite. Die Bezahlung ist im Moment nur durch Amazon möglich, womit weitere 5% verloren gehen.
Subbable vertraut auf die Community anstatt auf die Bezahlung durch Werbegiganten. Es macht kleine Künstler also unabhängig und zeigt innen, was für eine tolle Community sie haben, oder eben auch nicht. Wer vorher pro Ansicht bezahlt wurde erhält durch Subbable nur von loyalen Fans monatlich Geld.
Ob die Plattform funktioniert hängt nicht nur davon ab, ob Künstler sie adaptieren, sondern auch, ob es genügend Leute die auch bezahlen, wenn es freiwillig ist. Medienhäuser geben ja an, dass reine Bezahlmodelle nicht funktionieren, ich glaube aber, das liegt vor allem daran, dass man im Internet qualitativ besseren Inhalt gratis erhält.