Wie Mozilla schon häufig erwähnt hat, ist Firefox OS nicht für High-End Handys gedacht. Das Ziel ist es, mit Firefox OS einen Markt mit günstigen internettauglichen Mobiltelefonen zu schaffen. Die Zielgruppe von Firefox OS stimmt mit der von Snaptu überein. Firefox OS versucht dabei die Lücke zwischen Smart- und Featurephone auf dem Preisniveau anzupacken, anstatt wie Snaptu, mit der Erweiterung bestehender Systeme.
Was ist war Snaptu?
Snaptu war eine Plattform, welche Symbian basierten Feature Phones erlaubte ein schnelles Interneterlebnis zu haben. Dazumals basierte jedes normale Handy auf Symbian. Das Internet machte mit Snaptu mehr Spass, da es sowas wie Apps hatte. Apps statt Webseiten für Twitter, Facebook und andere Dienste, denn mobile Webseiten sind auf kleinen Bildschirmen einfach nicht brauchbar. Snaptu war übrigens auf Touchscreen und nicht Touchscreen Handys ausgelegt. Es dann kam langsam Android auf und Snaptu wurde von Facebook gekauft und heisst heute Facebook for every Phone. Snaptu und auch Facebook for every Phone zeigen, dass es einen Nachfrage nach einer praktischen Internetplattform für wenig Geld gibt. Die Facebookseite von Facebook for every Phone hat über 200 Millionen Likes. Das sind wohl etwas unter 20% aller Facebook User.
Firefox OS präsentiert Webseiten als Apps
Was macht es aus, dass das Internet auf einem kleine Bildschirm Spass macht? Man muss das Gefühl haben, sie sei für das Gerät optimiert. Firefox OS tut das sehr geschickt. Auch wenn jede App im Grunde genommen “nur” eine Webseite ist. Man tippt auf ein separates Icon, so etwas wie ein Splash-Screen erscheint – das kann keine Webseite sein. denn schlussendlich ist eine App in der Regel nicht viel schneller – jedenfalls, wenn die Webseite gut aufgebaut ist. ein schlechtes Beispiel war Facebook mit der HTML5 App, die einfach nur langsam war. Das Zauberwort ist Caching. Eine App speichert statische Ressourcen fix auf dem Endgerät, so dass diese nicht jedes mal neue geladen werden müssen. Im Idealfall jedenfalls. Den Caching ist etwas komplexes, was auch der Grund ist, weshalb es die meisten App nicht beherrschen. “Native” Android oder iOS Apps cachen leider sehr wenig. Sie bringen dafür schon ein paar statische Ressourcen mit sich. Da ist es eigentlich ganz gut, wenn sich der Entwickler nicht ums Caching kümmern muss. Der Browser kann das eh am besten, dessen Caching ist auch schon alt und deshalb gut optimiert.
Firefox OS kann gut angepasst werden
Einer der Vorteile an einem Open Source Betriebssystem wie Android – oder eben auch Firefox OS ist, dass die Mobilfunkanbieter oder die Hersteller das Betriebssystem anpassen können. Wobei das nicht immer gut ist. Stichworte dafür sind TouchWiz und Sense. Für Firefox OS gibt es bereits eine Deutsche Firma, welche zugeschnittene Firefox OS Versionen anbietet. Und das bedeutet mehr als nur ein angepasstes Hintergrundbild (das geht ja sogar mit WP), sondern eigene Apps für Dienste oder ein eigener Marketplace. Mehr zum net-m OS, so heisst dieses Betriebssystem gibt’s beim Sören Hentzschel.
Und was hat das alles mit Symbian zu tun?
Der Grund für die grosse Verbreitung von Symbian war gerade diese grosse Anpassbarkeit für den Hersteller oder den Verkäufer. Sony Ericsson und Samsung hatten ihre komplett eigenen Oberflächen für Symbian. Ja, Android hat das auch, aber billig Handy mit Android machen keinen Spass – sie sind zu langsam. Firefox OS ist aber darauf ausgelegt auf schwacher Hardware zu laufen und will gerade diese Lücke im Markt schliessen.